Ein benutzerdefiniertes Dashboard in Dolibarr erstellen (ohne Programmieren)
   05/16/2025 00:00:00     Dolibarr , Wiki Dolibarr    0 Bemerkungen
Ein benutzerdefiniertes Dashboard in Dolibarr erstellen (ohne Programmieren)

Dolibarr ERP & CRM ist eine der flexibelsten und zugänglichsten Open-Source-Plattformen für die Unternehmensverwaltung – ideal für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Eines der ersten Dinge, die Nutzer nach der Installation von Dolibarr wünschen, ist ein übersichtliches Dashboard, das wichtige Kennzahlen auf einen Blick darstellt. Egal ob Sie Rechnungen überwachen, Kundenaktivitäten verfolgen, Verkaufszahlen analysieren oder Lagerbestände kontrollieren möchten – ein individuelles Dashboard ist dafür unerlässlich.

Die gute Nachricht: Sie brauchen dafür keine Programmierkenntnisse. Auch wenn Dolibarr tiefe Anpassungen über PHP und benutzerdefinierte Module erlaubt, zeigt dieser Artikel, wie Sie ganz ohne Code ein leistungsstarkes, benutzerdefiniertes Dashboard erstellen, nur mit den integrierten Werkzeugen und verfügbaren Erweiterungen.

In dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung erfahren Sie, wie Sie ein Dashboard aufbauen, das genau auf Ihre geschäftlichen Anforderungen zugeschnitten ist.


Was ist ein Dashboard in Dolibarr?

Ein Dashboard in Dolibarr ist eine zentrale Übersicht, die geschäftsrelevante Daten zusammenfasst und visuell darstellt. Typischerweise beinhaltet es:

  • Finanzübersichten (z. B. Umsatz, überfällige Rechnungen)

  • Verkaufsdaten

  • Lagerbestände

  • Aktuelle Aktivitäten

  • Anstehende Aufgaben oder Termine

  • Systemhinweise oder Warnungen

Dolibarr nutzt sogenannte Widgets, also kleine Datenblöcke, um Informationen aus verschiedenen Modulen anzuzeigen.

Jeder Nutzer hat seine eigene Startseite mit individuellem Dashboard. Standardmäßig ist sie recht einfach gehalten – mit ein paar Einstellungen lässt sie sich jedoch in ein wertvolles Steuerungstool verwandeln.


Schritt 1: Relevante Module aktivieren

Bevor Sie ein sinnvolles Dashboard einrichten können, müssen Sie sicherstellen, dass die notwendigen Datenquellen vorhanden sind. Dazu aktivieren Sie passende Module:

Empfohlene Module für Dashboards:

  • Dritte (Kunden/Lieferanten)

  • Rechnungen & Zahlungen

  • Produkte & Dienstleistungen

  • Angebote

  • Projekte & Aufgaben

  • Lagerverwaltung

  • Kalender/Agenda

  • Ticketsystem (falls installiert)

  • Buchhaltung & Bank

Aktivieren Sie die gewünschten Module über:

Start > Konfiguration > Module/Anwendungen


Schritt 2: Das eingebaute Dashboard-System verstehen

Nach der Aktivierung füllt Dolibarr automatisch die Startseite mit Basis-Widgets.

Zwei Arten von Dashboards in Dolibarr:

1. Nutzerbezogenes Dashboard (Startseite)

Dieses Dashboard zeigt:

  • Letzte Ereignisse

  • Offene Rechnungen

  • Anstehende Aufgaben

  • Aktive Projekte

  • Niedrige Lagerbestände

  • Neue Aufträge

2. Modulspezifische Dashboards

Jedes Modul (z. B. Rechnungen, Lager, Projekte) verfügt über eine eigene Dashboard-Ansicht mit Listen, Statistiken und Grafiken.

Beispiel:
Fakturierung > Kundenrechnungen > Dashboard zeigt Gesamtumsatz, fällige Rechnungen und Zahlungsstatus.


Schritt 3: Das persönliche Dashboard anpassen

Jetzt wird es interessant: So bauen Sie Ihr eigenes Dashboard – komplett ohne Code.

Startseite anpassen

Gehen Sie auf Ihre Startseite oder über:

Start > Dashboard

Klicken Sie auf:

  • „Widget hinzufügen“

  • „Seite konfigurieren“

Standard-Widgets (kein Code notwendig)

Je nach aktiven Modulen stehen verschiedene Widgets zur Verfügung:

  • Offene Rechnungen

  • Umsatz dieses Monats

  • Neue Kunden diese Woche

  • Kalenderereignisse

  • Lagerwarnungen

  • Zugewiesene Aufgaben

  • Offene Tickets (bei aktiviertem Ticketsystem)

So fügen Sie Widgets hinzu:

  1. Klicken Sie auf „Widget hinzufügen“

  2. Wählen Sie ein Widget aus der Liste

  3. Platzieren Sie es (oben, links oder rechts)

  4. Speichern

Widgets anpassen oder entfernen

  • Per Drag & Drop verschieben

  • Mit dem Zahnrad-Icon bearbeiten

  • Mit dem Papierkorb löschen

Jeder Benutzer kann seine eigene Oberfläche gestalten.


Schritt 4: Mit „Boxen“ Statistikblöcke aktivieren

Dolibarr bietet sogenannte Boxen – vordefinierte Blöcke mit Daten, Listen oder Statistiken.

Verwaltung unter:

Start > Konfiguration > Anzeige > Boxen

Beispiele:

  • Umsatzstatistiken

  • Kundenstatus-Übersicht

  • Offene Aufgaben

  • Top-Produkte

  • Rechnungen zur Validierung

So aktivieren Sie Boxen:

  • Gewünschte Boxen anhaken

  • Sichtbarkeit festlegen (alle, Admins, Gruppen)

  • Speichern

Boxen erscheinen anschließend auf der Startseite oder in Modulen.


Schritt 5: Erweiterte Dashboards mit Zusatzmodulen (optional, ohne Programmierung)

Sie können erweiterte Dashboard-Funktionen über Module vom Dolistore hinzufügen – kein Programmieren erforderlich.

Empfohlene Module:

  1. MyDashboard

    • Dashboards pro Benutzerrolle

    • Eigene KPIs

    • Flexible Darstellung

  2. DynamicDashboard

    • Interaktive Grafiken (z. B. Torten, Balken)

    • Filter nach Kunde, Zeitraum, Produkt

  3. KPI Manager

    • Geschäftszahlen, Umsätze, Margen

    • Warnungen bei Grenzwerten

  4. Charts Plugin

    • Drag-&-Drop-Diagramme

    • Einfache Bedienung

Installation:

  1. Modul von  https://nextgestion.com/ herunterladen

  2. Unter Start > Konfiguration > Module > Modul hochladen installieren

  3. Aktivieren und konfigurieren


Schritt 6: Externe Tools für visuelle Dashboards nutzen (ohne Programmieren)

Für besonders visuelle Dashboards (z. B. Google Data Studio, Power BI) können Sie Daten exportieren oder per No-Code-Tools verbinden.

Daten exportieren:

  1. Öffnen Sie ein Modul (z. B. Rechnungen)

  2. Klicken Sie auf Exportieren

  3. Wählen Sie CSV, Excel oder ODS

  4. Importieren Sie die Daten in Ihr BI-Tool

Google Sheets mit Echtzeitdaten

Tools wie Coupler.io ermöglichen automatische Datenimporte in Google Sheets und daraus generierte Dashboards.

API-Verbindung ohne Programmieren

Dienste wie:

  • Zapier

  • Make (Integromat)

  • Pabbly

bieten No-Code-Integrationen mit Dolibarr (z. B. Abruf von Daten via REST API).


Best Practices für Dashboard-Design

1. Rollenspezifisch gestalten

  • Vertrieb: Pipeline, Top-Kunden, Angebote

  • Buchhaltung: Zahlungen, offene Rechnungen

  • Geschäftsleitung: Margen, Umsatz, Warnungen

2. Übersicht bewahren

Max. 6–8 Widgets pro Benutzer – zu viele führen zu Verwirrung.

3. Farben und Titel sinnvoll einsetzen

Rot für kritische Daten, Grün für abgeschlossene Aufgaben.

4. Regelmäßige Aktualisierung

Bei externen Tools tägliche oder stündliche Updates einplanen.


Anwendungsbeispiele (ohne Code)

Vertriebs-Dashboard

  • Umsatz pro Monat

  • Top-10-Kunden

  • Gesendete Angebote

  • Konversionsrate

Buchhaltungs-Dashboard

  • Überfällige Rechnungen

  • Letzte Zahlungen

  • Bankkontostände

  • Ausgabenübersicht

Operatives Dashboard

  • Offene Aufgaben

  • Lagerwarnungen

  • Offene Supporttickets

  • Bestellungen ohne Freigabe


Fazit: Kontrolle ohne Code

Dolibarr gibt Ihnen die Möglichkeit, professionelle Dashboards zu erstellen – ganz ohne Programmierkenntnisse. Dank Widgets, Boxen, Erweiterungsmodulen und externen Tools bauen Sie individuelle Übersichten, die wirklich zum Arbeitsalltag Ihrer Teams passen.

Ein gut konfiguriertes Dashboard spart Zeit, verbessert Entscheidungen und bringt Struktur in Ihre täglichen Abläufe – ganz ohne technischen Aufwand.

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