
Im Jahr 2025 bleibt Dolibarr eines der beliebtesten Open-Source-ERP- und CRM-Systeme für kleine und mittelständische Unternehmen. Durch seine modulare Struktur, Flexibilität und einfache Bedienung ist es eine attraktive Lösung für Firmen, die ein leistungsfähiges Verwaltungssystem ohne Lizenzkosten suchen.
Mit der wachsenden Verbreitung stellen sich jedoch viele Unternehmen die gleiche Frage: Was ist die beste Serverkonfiguration, um Dolibarr im Jahr 2025 effizient zu betreiben?
In diesem Artikel findest du einen umfassenden Leitfaden mit Empfehlungen zu Hardware, Hosting-Optionen, Software-Stack, PHP- und MySQL-Konfiguration, Sicherheitsmaßnahmen und Szenarien für Unternehmen jeder Größe. Ziel ist es, dir zu helfen, eine stabile, performante und sichere Umgebung für deine Dolibarr-Installation aufzubauen.
Die Architektur von Dolibarr verstehen
Dolibarr basiert auf einem klassischen LAMP-Stack:
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Linux als Betriebssystem
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Apache oder Nginx als Webserver
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MySQL oder MariaDB als Datenbank
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PHP als serverseitige Skriptsprache
Die Systembelastung hängt ab von:
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Der Anzahl der aktivierten Module (z. B. Buchhaltung, Lagerverwaltung, Fertigung)
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Der Zahl gleichzeitiger Nutzer
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Der Datenmenge (Kunden, Rechnungen, Dokumente)
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Erweiterungen und Plugins
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Drittanbieter-Integrationen (z. B. Stripe, WooCommerce)
Was bedeutet „beste Konfiguration“ im Jahr 2025?
„Am besten“ heißt nicht „am teuersten“. Vielmehr muss ein Server folgende Anforderungen erfüllen:
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Stabilität – keine unerwarteten Abstürze
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Skalierbarkeit – mit dem Unternehmen mitwachsen
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Sicherheit – gegen Angriffe geschützt
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Leistung – schnelle Ladezeiten, flüssige Nutzung
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Wartbarkeit – einfach zu sichern, überwachen und aktualisieren
Empfohlene Hardwareanforderungen (2025)
Kleines Setup oder Tests (1–3 Benutzer):
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CPU: 1 vCPU oder 1x 2 GHz
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RAM: 2 GB
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Speicher: 20 GB SSD
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Netzwerk: 100 Mbit/s
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OS: Ubuntu Server 22.04 oder Debian 12
Kleinunternehmen (3–10 Benutzer):
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CPU: 2 vCPU
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RAM: 4–8 GB
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Speicher: 50–100 GB SSD oder NVMe
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Netzwerk: 1 Gbit/s
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OS: Ubuntu Server 22.04 LTS oder Rocky Linux 9
Mittelständisches Unternehmen (10+ Benutzer):
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CPU: 4 vCPU oder mehr
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RAM: 16–32 GB ECC
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Speicher: NVMe in RAID 1 oder 10
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Netzwerk: 1–10 Gbit/s
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OS: Debian Stable oder RHEL-kompatibel
Hosting-Optionen im Vergleich
Lokaler Server (On-Premise):
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Volle Kontrolle
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Offline-Nutzung
– Hoher Wartungsaufwand
– Höhere Anfangskosten
VPS oder Cloud-Hosting (Hetzner, OVH, DigitalOcean):
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Preiswert
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Flexibel skalierbar
– Abhängig von Internet und Anbieter
– Technisches Know-how erforderlich
Dedizierter Server:
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Höchste Leistung
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Komplett isoliert
– Teurer
– Wartungsintensiv
Container (Docker/Kubernetes):
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Schnelle Deployment
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Gute Trennung und Portabilität
– Lernkurve
– Komplex bei Fehlern
Empfohlener Software-Stack (2025)
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Betriebssystem: Ubuntu 22.04 LTS oder Debian 12
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Webserver: Apache 2.4.57 oder Nginx 1.25+
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PHP: 8.1 oder 8.2
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Datenbank: MariaDB 10.6+ oder MySQL 8.0+
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PHP-Module:
php-mysql, php-curl, php-mbstring, php-xml, php-zip, php-gd
PHP-Konfiguration
In der php.ini
Datei (meist unter /etc/php/8.2/apache2/php.ini
):
OPcache aktivieren:
Apache oder Nginx?
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Apache: einfacher zu konfigurieren (besonders für Anfänger)
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Nginx: leistungsfähiger bei hohem Traffic, benötigt jedoch mehr Erfahrung
MySQL/MariaDB-Optimierung
Beispielkonfiguration in my.cnf
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Verwende ausschließlich das InnoDB-Format für Tabellen.
Speicher und Backups
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Verwende SSD oder NVMe
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RAID 1 oder 10 für Ausfallsicherheit
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Dokumentenverzeichnis
/documents/
separat mounten
Backup-Strategie:
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Tägliches
mysqldump
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Wöchentliche System-Snapshots
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Externe und lokale Sicherungen
Sicherheit und Systempflege
HTTPS aktivieren (Let’s Encrypt):
Firewall mit UFW einrichten:
Automatische Updates:
Brute-Force-Schutz:
Überwachungstools:
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System:
htop
,iotop
,vnstat
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Monitoring: Netdata, Grafana, Zabbix
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Loganalyse:
logwatch
,goaccess
Empfohlene Konfigurationen je Anwendungsfall
Einzelunternehmer / Freelancer:
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CPU: 1 vCPU
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RAM: 2 GB
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SSD: 20 GB
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Hosting: kleiner VPS (z. B. Hetzner CX11)
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OS: Ubuntu Server 22.04
Kleine Firma (bis 10 Nutzer):
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CPU: 2 vCPU
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RAM: 4–8 GB
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SSD: 50–100 GB
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Hosting: VPS oder Cloud
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Backups auf S3 oder FTP
Mittelstand (10–50 Nutzer):
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CPU: 4 vCPU
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RAM: 16 GB ECC
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Speicher: NVMe mit RAID
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Server: dediziert oder skalierbare Cloud
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Lastverteilung empfohlen
Großunternehmen (100+ Nutzer):
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Getrennte Server für Web, Datenbank, Speicher
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Load Balancer (z. B. HAProxy, Nginx)
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Orchestrierung mit Docker oder Kubernetes
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RAM: 32–64 GB
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Verteiltes Dateisystem: Ceph, GlusterFS, S3
Fazit
Die beste Serverkonfiguration für Dolibarr im Jahr 2025 hängt nicht nur von der technischen Leistung ab, sondern vor allem von den Anforderungen deines Unternehmens. Ob auf einem kleinen VPS oder in einer hochverfügbaren Serverfarm – Stabilität, Sicherheit und Skalierbarkeit sind entscheidend.
Mit einer gut geplanten Infrastruktur wird Dolibarr zu einer zuverlässigen Grundlage für dein Unternehmen – heute und in Zukunft.